Test Altaro Hyper-V Backup 5

Zuletzt aktualisiert am 25. Dezember 2023 von Lars

Ich hatte die Gelegenheit Altaro Hyper-V Backup zu testen. Altaro selbst preist seine neue Version 5 mit den Worten: "Altaro Hyper-V Backup ist eine besonders benutzerfreundliche und preislich attraktive Hyper-V-Backup-Software und noch dazu unglaublich schnell einzurichten."

Ich bin gespannt.

Installation Altaro Hyper-V Backup

Durch die Installation selber führt ein Assistent in der gewohnten Form. Ich habe die Software einfach auf einem Member-Server installiert.

Test Altaro Hyper-V Backup 5
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Erster Start Hyper-V Backup

Hyper-V-Hosts zu Altaro hinzufügen

Die Software präsentiert sich aufgeräumt, übersichtlich und leitet einem recht gut durch die nötigen Schritte.

Zunächst versuche ich es erst einmal ganz ohne Handbuch. Manuals sind doch was für Weicheier, oder?

Die Konsole rufe ich auf dem Server selber aus, also wähle ich "This Machine"

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Dann als nächstes "Add Microsoft Hyper-V Host".

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Ich gebe die Daten des Clusters im Assistenten ein. Altaro erkennt aber nur immer eine Node...

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...und hat auch Mühe mit dem Einbinden.

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Bis hierhin ist das erst einmal ein verzeihlicher Fehler, denn das Ausrollen von Agenten läuft oft nicht fehlerfrei. Nun ist dann doch mal RTFM angesagt. Relativ schnell findet sich in den FAQ:

"Windows Firewall is blocking ports required to copy over the installer files from the Altaro Hyper-V Backup machine to the Hyper-V Host.

Open the ports required (as below) on your firewall:

(a) to copy over the installer and invoke it: TCP 445 and UDP 445.

(b) for Altaro Hyper-V Backup and Altaro Hyper-V Host agent to communicate: TCP 35108."

Allerdings bringt das Öffnen der Ports erst einmal nichts. Ebensowenig das testhalber komplette Deaktivieren der Firewall auf allen beteiligten Servern. Also Zeit den Support zu testen. Ich sende eine Mail an die Dame, die sich nach dem Herunterladen als Ansprechpartnerin bei etwaigen Problemen gemeldet hat.

Darauf kontaktierte mich sehr schnell Herr Graf von der Firma AOS-Software, dem deutschsprachigen Distributor. Über den Error-Reporter rechts oben, kann man die gesammelten Error-Reports packen und an den Support schicken.

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Zu diesem Zeitpunkt schaltete sich aber auch der Altaro Support ein. Was war des Rätsels Lösung? Ich bin davon ausgegangen, man müsste den Cluster zwangsläufig über den (virtuellen) Cluster-Host ansprechen. Nur er weiss ja, wo sich eine VM gerade befindet. Man fügt jedoch einfach eine Node hinzu. Altaro merkt automatisch, dass die Node Member eines Clusters ist und konfiguriert das entsprechend. Das Zufügen der zweiten Node schlug jedoch zuächst auch noch einmal fehl. Die Software war aber trptzdem jedoch auf der Node installiert worden. Hier musste die Software deinstalliert und erneut ausgerollt werden.

Bei weiteren Problemen sollte man AgentService.log in

%ALLUSERSPROFILE%AltaroAltaroBackupPofileLogs

zur Rate ziehen.

Andere Fehlerquelle ist die Verbindung unter den Servern. Hier kann ein

telnet node 35108

für Klärung sorgen.

Speicherorts für die Backups auswählen

Als nächstes wird der Backup-Ort ausgewählt. Der Dialog lässt hier zunächst keine Fragen offen.

Test Altaro Hyper-V Backup 5
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Etwas ungewöhnlich finde ich an dieser Stelle, dass die VMs nun noch per Drag & Drop an die richtige Stelle gezogen werden müssen.

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Korrekt ausgeführt, sieht das so aus:

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Zeitplaner für die Backups

Auch beim Einstellen der Backup-Planer wieder die etwas ungewöhnliche Drag & Drop Methode, die mir jetzt schon besser gefällt.

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Die grossen blauen Felder sind die geplanten Zeiten. Diese kann man mittels Doppelklick auf das Feld konfigurieren. Weitere Zeiten fügt man mittels "Add Backup Schedule" hinzu. Mit dem Papierkorb löscht man nicht benötigte Zeiten. Die VMs zieht man auf die Zeit, an der sie gesichert werden soll.

Aufbewahrungszeiten für die Altaro Hyper-V-Backups definieren

Auch hier wieder Drag & Drop, die wirklich eine tolle Idee ist. Wie beim Scheduler definiert man hier die Aufbewahrungszeiten und zieht die VMS einfach drauf. Per Default stehen die VMs aber schon auf zwei Wochen. Die blauen Felder sind die lokalen Backups, die orangen für Offsite-Backups.

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An dieser Stelle eine kurze Unterbrechung. Morgen teste ich, ob die Backups wirklich gezogen wurden und sich auch wieder zurückspielen lassen.

Kompressionsrate

So, die Backups sind gemacht. Ein kurzer Blick auf die Kompressionsrate: VM1 hat 8.06 GB belegten Speicherplatz, VM2 hat 7.58 GB. Im Backup-Verzeichnis sind 7.16 GB belegt. Macht eine Kompressionsrate von 1:2.2. Nicht schlecht.

Zudem sichert Altaro nach der erstmaligen Vollsicherung nur das Delta. Bei der nächsten Sicherung erhöht sich der Speicherbedarf nur um 0.06 GB (bei unveränderten VMs).

Restore

File Level Restore

Einzelne Dateien lassen sich über den das Menü

  • Granular Restore
  • File Level Restore

wiederherstellen.

Auch hier führt ein gut gemachter Assistent durch die einzelnen Schritte

Quelle auswählen

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Maschine auswählen, von der wiederhergestellt werden soll.

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Backup auswählen

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Wiederherzustellende Dateien auswählen.

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Zielpfad auswählen. Hier ist nur ein, vom Backup-Server aus, lokaler Pfad möglich. Das macht aber durchaus Sinn. Ich habe in meiner Praxis noch nie einzelne Files direkt auf das Original wiederhergestellt. Meist will man ganz genau kontrollieren, was man wohin kopiert.

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Komplett Restore

Eine kompette Maschine lässt sich unter dem Punkt Restore wiederherstellen.

Ich habe hierzu in unserem LAB einen anderen 2-Node-Cluster hochgefahren und beide Hosts als Hosts in das Altaro Backup aufgenommen. Auch hier hatte einer der Server beim ersten Mal gezickt, beim zweiten Mal funktionierte das Hinzufügen einwandfrei. Das mag aber auch an unserem LAB liegen. Auf einem besseren PC mit 64 GB und VMware ESX sind hier mittlerweile 9 VMs online, die z.T. via nested Virtualisation weitere VMs laufen haben. Mit dem zweiten eingeschalteten Cluster wird es jetzt auch wirklich langsam.

Quelle auswählen

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Maschine auswählen, die wiederhergestellt werden soll.

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Zielhost auswählen. Die Standardvorgabe ist "Disable Network Card". Diese Einstellung macht Sinn, so kann man auch problemlos die gleiche Maschine testhalber hochfahren, auch wenn die ursprüngliche noch läuft.

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Und los geht die Wiederherstellung. Den Fortschritt kann man im Dashboard überwachen.

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Auch wenn man als Wiederherstellungpfad einen Pfad auf den Cluste Shared Volumes wählt, ist die wiederhergestellte Datei aber zunächst nicht Cluster aware und taucht nur im Hyper-V-Manager des jeweiligen Hosts auf.

Dies kann man aber beheben, indem man diese nachträglich hochverfügbar macht. Beschrieben habe ich das in dem Artikel Hyper-V: Eine VM nachträglich hochverfügbar machen.

Die wiederhergestellte Maschine funktionierte übrigens wie gewünscht.

Fazit Altaro Hyper-V Backup

Die Oberfläche ist gut aufgebaut und nachdem mir die Drag & Drop Zuordnung klar wurde, konnte ich alle nötigen Konfigurationen konfigurieren, ohne einen einzigen Blick in das Handbuch zu werfen. Die Patzer beim Agenten ausrollen sind verzeihlich. Andere Produkte, die auf einen Agenten setzen, haben beim Ausrollen aber häufig ähnliche Probleme wie Altaro. Altaro hätte höchstens für Handbuchmuffel wie micht noch in der Oberfläche vermerken können, dass auch bei einer Clusternode einfach nur ein Host anzugeben ist.

Bei meiner kleinen Auflösung gerät leider der Backup-Dialog etwas durcheinander. Einzelne Elemente sind abgeschnitten. So musste ich etwas rätseln, wie ich denn jetzt ein adhoc-Backup ziehen kann. Einfach die VMs anklicken und die rote Taste wählen. Ich denke aber, das sieht in einer vernünftigen Auflösung besser aus.

Test Altaro Hyper-V Backup 5

Altaro Hyper-V Backup hat noch viele weitere Funktionen, die ich im Detail nicht getestet habe. So beherrscht Altaro z.B. auch ein granulares Restore von Exchange-Servern. Interessant ist sicher auch für den einen oder anderen das Feature, Backups auch in Offsite Locations zu speichern. Eine Offsite Location kann ein anderer Altaro Backup Server, ein über Netzwerk erreichbares Share oder externe Festplatten sein.

Altaro Hyper-V Backp ist für 495 Euro (exklusive MwSt.) zu haben und kann dann beliebig viele Hosts sichern. Dafür erhält man eine schnelle und recht leicht zu bedienende Backup-Lösung für Hyper-V.

Wieviel Sterne?

Da ich diese Woche mal wieder ein Restore von einem Mitbewerberprodukt fahren musste und einfach zu bedienende Programme einfach liebe, erhält Altaro von mir 5 von 5 Sterne.

Altaro Hyper-V-Backup 5 von 5 Sternen
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