Passkey für Einsteiger: Alles, was du wissen musst

Zuletzt aktualisiert am 17. Juni 2025 von Lars

In der heutigen digitalen Welt wird Sicherheit immer wichtiger. Eine der neueren Entwicklungen in diesem Bereich sind sogenannte Passkeys. Hier findest du alles Wichtige für den Einstieg, inklusive Vorteile, Nachteile und wo du Passkeys heute schon nutzen kannst.

Was ist ein Passkey?

Ein Passkey ersetzt das klassische Passwort durch eine moderne, sichere Anmeldemethode. Technisch basiert das auf einem Schlüsselpaar (Public/Private Key), ähnlich wie bei SSL, SSH oder GPG.

Stell dir vor, du meldest dich bei einer Website an, indem dein Gerät bestätigt: "Ja, ich bin der Nutzer." Aber dabei wird kein Passwort über das Netz geschickt. Das macht die Anmeldung nicht nur sicherer, sondern auch bequemer.

Wie funktioniert das mit dem Schlüssel?

Passkeys nutzen ein Verfahren, das als Public-Key-Kryptographie bekannt ist. Dabei gibt es zwei Schlüssel: einen öffentlichen (Public Key) und einen privaten Schlüssel (Private Key). Der öffentliche Schlüssel wird auf den Servern des Anbieters gespeichert, während der private Schlüssel sicher auf deinem Gerät bleibt.

Wenn du dich anmeldest, sendet der Webdienst eine zufällige Datenfolge, eine sogenannte Challenge, an dein Gerät. Dein Gerät signiert diese Challenge mit deinem privaten Schlüssel, und der Webdienst überprüft die Signatur mit dem öffentlichen Schlüssel. Wenn alles passt, bist du eingeloggt.

Wichtig ist aber, der Server erfährt den eigentlichen Private Key dabei nicht.

Vorteile von Passkeys

Mehr Sicherheit

Mit Passkeys gibt es kein Passwort, das geklaut oder erraten werden kann. Auch Phishing wird deutlich schwerer, da keine Passwörter mehr abgefangen werden können. Selbst wenn der Server gehackt wird, können keine Passwörter rekonstruiert werden.

Bequeme Anmeldung

Einmal Fingerabdruck oder Gesicht scannen – fertig. Kein langes Passwort mehr eingeben oder sich daran erinnern müssen.

Synchronisierung möglich

Viele Systeme wie Apple, Google und Microsoft können Passkeys sicher in der Cloud speichern und zwischen Geräten synchronisieren. Das bedeutet, du kannst auf verschiedenen Geräten einfach und sicher zugreifen. Dabei musst du allerdings der Sicherheit des Anbieters vertrauen, denn dieser speichert dann systembedingt deinen Private Key.

Synchronisierung über Passwortmanager

Passwortmanager wie 1Password und Bitwarden unterstützen Passkeys ebenfalls. Das bedeutet, dass du deine Passkeys in deinem Passwortmanager speichern und zwischen verschiedenen Geräten und Plattformen synchronisieren kannst. Das ist besonders nützlich, wenn du Geräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen verwendest, wie z.B. Windows, Linux, Android und Apple-Geräte.

Zukunftssicher

Große Plattformen wie Amazon, Google, PayPal, eBay oder WhatsApp unterstützen Passkeys bereits. Es ist absehbar, dass diese Technologie immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.

Nachteile

Nicht überall nutzbar

Noch unterstützen nicht alle Websites Passkeys. Es kann also sein, dass du weiterhin Passwörter verwenden musst.

Gerätebindung

Der private Schlüssel liegt lokal auf deinem Gerät. Wechselst du das Gerät oder nutzt mehrere Geräte, muss die Synchronisierung (z. B. über iCloud, Google-Konto oder Passwortmanager) klappen. Das kann manchmal eine Herausforderung sein.

Technisch erklärungsbedürftig

Für technisch versierte Nutzer sind Passkeys super, aber für manche Nutzer (noch) ungewohnt. Es kann etwas Zeit brauchen, sich daran zu gewöhnen.

Wie funktioniert das mit Bluetooth und dem Handy?

Passkeys können auch über Bluetooth und dein Smartphone genutzt werden. Wenn du dich bei einem Dienst anmelden möchtest, kannst du dein Smartphone als Authentifizierungsgerät verwenden. Du wählst einfach die Option "Mit Passkey anmelden", öffnest die Kamera-App auf deinem Smartphone, scannst den QR-Code auf dem Bildschirm und bestätigst die Anmeldung. Das funktioniert über Bluetooth und ist besonders praktisch, wenn du auf einem Gerät arbeitest, das keine biometrische Authentifizierung unterstützt.

Synchronisation unter Apple oder Microsoft

Apple

Apple speichert Passkeys im verschlüsselten iCloud-Schlüsselbund und synchronisiert sie auf allen deinen Apple-Geräten. Das bedeutet, wenn du ein neues iPhone kaufst, sind darauf direkt alle Passkeys gespeichert. Diese Synchronisation funktioniert nahtlos zwischen iPhones, iPads und Macs.

Microsoft

Microsoft bietet eine ähnliche Synchronisation über dein Microsoft-Konto an. Wenn du dich auf einem Windows-Gerät anmeldest, kannst du deine Passkeys über Windows Hello verwalten und synchronisieren. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn du mehrere Windows-Geräte verwendest.

Wo kannst du Passkeys nutzen?

Hier ein paar Beispiele (Stand 2025):

  • Google-Konto
  • Apple ID
  • Microsoft-Konto
  • Dropbox
  • eBay
  • PayPal
  • WhatsApp
  • 1Password & Bitwarden (zum Verwalten von Passkeys)

Die Einrichtung läuft oft so ab:

  1. Du wählst „Mit Passkey anmelden“.
  2. Dein Gerät prüft deine Identität (z. B. per Fingerabdruck).
  3. Ein Passkey wird erstellt und lokal gespeichert.

Passkey testen

Du kannst Passkeys unabhängig von einem tatsächlichen Dienst unter passkey.org testen.

Fazit

Passkeys sind ein echter Fortschritt – sicherer und einfacher als klassische Passwörter. Noch sind nicht alle Plattformen dabei, aber der Trend ist klar. Wenn du also das nächste Mal gefragt wirst, ob du dich mit einem Passkey anmelden willst, probier’s ruhig mal aus!

Und falls du schon Erfahrungen gemacht hast – gute oder schlechte – schreib’s gern in die Kommentare!

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